Lutherkirche Köln

Lutherkirche

Idee | Die Attraktivität der Lutherkirche mit ihrer Vielfalt an unterschiedlichsten Aktivitäten
und Veranstaltungen geht einher mit einer unprätentiösen, für alle offenen Ausstrahlung.
Gleichzeitig handelt es sich um einen Ort, dessen Geschichte ablesbar ist
und der einen wichtigen architektonischen Orientierungspunkt im Stadtgefüge bildet.
Ein Neubau könnte dieses Raumgefüge verzaubern, sinnlich und funktional, ohne
seinen Charakter in Frage zu stellen, dessen wesentliche und starke Elemente Kirche
und Kirchturm bestehen bleiben. Wir wollen mit unserem Entwurf dazu beitragen,
dass diese stadträumliche Insel der Besinnung, der Kultur, der menschlichen Begegnung
und gegenseitigen Hilfe auch in Zukunft sich wirklich gut anfühlt. Die Ausstrahlung
soll frei und unbeschwert sein und gleichzeitig auch eigenartig und erzählerisch.
Das Zentrum soll der transparent von außen erfahrbare Innenhof bilden, zu dem sich
alle umliegenden Bereiche bei Bedarf öffnen lassen. Die Kirche soll an diesem Außenraum
mit ihrem prägnanten Fenster nach wie vor uneingeschränkt präsent bleiben.
Der Hof erinnert an die Typologie und Funktion eines Kreuzgangs.
Die internen Bezüge, Funktionen und Synergien, die das Nutzungskonzept bietet,
werden möglichst gut umgesetzt. Gleichzeitig kommt es uns auch auf die Bezüge an,
welche die Architektur herstellt, die selbstverständliche urbane Großzügigkeit, die sie
ausstrahlt und die besonderen Erfahrungen, die sie ermöglicht.

Stadträume | Das Bauwerk, vom Ursprung her ein Solitärbau, bildet weiterhin eine
Insel im Stadtraum Martin-Luther-Platz.
Die Fluchten der ehemaligen Kirche werden durch den Neubau eingehalten. Der
Hauptzugang ist an der Volksgartenstraße sehr präsent. Der Gehweg wird hier erheblich
verbreitert. Die Gastronomie orientiert sich zum südöstlichen Quartiersplatz mit
einer gut dimensionierten, unabhängigen Außengastronomie auf eigenem Grundstück.
Das Bauwerk verdient ringsum einen einheitlichen schönen Pflasterbelag und ein von
Stellplätzen befreites unmittelbares Umfeld. Die Lutherkirche kommt auf einem Platz
zu stehen. Wenige schöne Objekte ordnen und bereichern das Umfeld, mit Beziehung
auf die interne Achse bis zum Kirchenraum und zur Masse des Kirchturms. Die
großen Platanen prägen die Atmosphäre, hölzerne Sitzflöße bieten sich zum Verweilen
an, ein besonderer Stein im Zentrum macht das Regenwasser sichtbar.
Funktionalität | Die Besonderheit, den Innenhof ringsum öffnen zu können, bietet viel
Potential für die Einprägsamkeit und die Nutzungsmöglichkeiten des Gebäudeensembles.
Gleichzeitig bietet der geschützte Außenraum bei niedrigschwelliger Zugänglichkeit
viele funktionale Vorteile bei Veranstaltungen im Freien.
Das Foyer verbindet alle Bereiche in direkter Form und stellt durch eine Galerie eine
gute räumliche Beziehung zu den Gemeinderäumen im Obergeschoss sowie zu den
Turmgeschossen her. Auch die Gastronomie ist vom Foyer aus direkt zugänglich,
kann aber bei Bedarf auch vollkommen getrennt betrieben werden. Der Mehrzweckraum
kann zur Kirche komplett geöffnet oder auch von Foyer und Kirche separat genutzt
werden.

Die vermietbaren Bereiche werden durch ein Treppenhaus von Süd-Westen erschlossen.
Der Aufzug kann zur barrierefreien Erschließung der Gemeinderäume sowie
der Toiletten mitgenutzt werden. Der Autoaufzug ist für den Transport von Möbeln
etc. in das Lager vom Foyer aus direkt zugänglich.
Material | Die Kirche aus Ziegelstein und der Turm aus Naturstein könnten durch einen
Neubau aus Beton, Holz und Glas sehr gut ergänzt werden. Es entsteht eine
ebenso lebendige urbane Frische als auch sympathische Nahbarkeit. Im Inneren
strahlen die verwendeten natürlichen Materialien eine freundliche und zurückhaltende
Wärme aus. In ökologischer Hinsicht soll das Gebäude besonders nachhaltig ausgeführt
werden.
Die Architektur bezieht sich mit einer subtil gegliederten Ordnung aus robuster
Grundstruktur und leichten hölzernen Sonnenschutz- und Türelementen auf die
Wohnqualität des Gründerzeitviertels, hat aber auch eine erkennbare Eigenständigkeit.
Die hybride Nutzungsmischung macht das Ensemble zu einem idealen eigenen
Stadtbaustein innerhalb des lebensfrohen Stadtviertels.